Wikinger und Mittelalter Holzprodukte
Das Holz der Eiche ist besonders wertvoll. Sie war den Germanen heilig, die überhaupt Baum und Wald verehrten und hegten. Der germanisch-deutsche Baum-Mythos wird durch die Erkenntnisse zur überragenden Bedeutung des Waldes im Ökosystem eindrucksvoll naturwissenschaftlich gerechtfertigt. Als Einzelbaum oder im Hain galt die Eiche den Germanen als Baum des Donar. In Geismar bei Fritzlar soll der Missionar Bonifatius im 8. Jahrhundert die berühmteste Donar-Eiche gefällt haben; aus ihrem Holze sei die Klosterkirche gebaut worden, heißt es. Bei der Christianisierung wurde die Eiche als Hexenbaum verteufelt oder zur Marienverehrung umgewidmet. Magische Bedeutung hat die Eiche in Volksbräuchen, und sie dient der Gewinnung althergebrachter Heilmittel. Im deutschen Märchen spielt sie eine bedeutsame Rolle. Stets blieb ihr Mythos im deutschen Volk ungebrochen: So viel der Helden, tapfer, deutsch und weise. Ein stolzer Eichwald, herrlich, frisch und grün. (Wagner, Tannhäuser) Fest wie unsere Eichen halten allezeit wir stand (Niedersachsenlied). Die Tapfersten werden seit alters her mit dem Eichenlaub bekränzt.